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Newsletter Pascal Moser

  • Autorenbild: Bobclub Frauenfeld
    Bobclub Frauenfeld
  • 3. Mai
  • 5 Min. Lesezeit

"Faszination Bobsport - "Guet, Guet, uuund"


RÜCKBLICK SAISON 2024/2025KONTAKTDATEN

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer


Das war sie also, die Saison 2024/25, welche mit den Weltmeisterschaftsrennen im amerikanischen Lake Placid ihr Ende fand. Für mich persönlich eine zutiefst enttäuschende Saison, die schlussendlich ohne Renneinsatz zu Ende geht. Das habe ich mir definitiv anders vorgestellt – doch «rollen» wir noch einmal von vorne auf.

Wie im letzten Newsletter angesprochen, waren wir als Team – aufgrund der Rückenoperation von Pilot Michi Vogt – gezwungen, die erste Saisonhälfte auszusetzen.

Kurz vor der Saisonhälfte, als im Weltcup bereits Rennen bestritten wurden, starteten wir im Dezember in Lillehammer unsere Saison mit einem teameigenen Trainingslager. Im Newsletter war bereits zu entnehmen: Es ging um Materialtests und darum, «wieder in’s Fahren zu kommen».

Wir harmonierten als Team sehr gut, es machte Spass und «Michi» deutete bereits sein enormes Talent in der Bahn an. Diese Einschätzung sollte sich dann auch bewahrheiten. Ich rechnete damit, dass auch ich im weiteren Verlauf der Saison noch davon «profitieren» könnte. Ich war überzeugt, dass der Fahrplan stimmt und ich in einer guten Verfassung war.

Doch der angedeutete Test, das allbekannte «Ausschieben» nach Weihnachten, sollte mir und meinem Gefühl unrecht geben. Trotz meines sehr guten Gefühls vor und am Tag X vermochte ich nicht zu überzeugen. Ich konnte am angesprochenen Tag meine Leistung abrufen – es stimmte vieles. Ich war mental extrem gut bereit, gesundheitlich machte mein Körper gut mit – wie gesagt, es war «angerichtet».

Doch die Zeiten waren schlicht und einfach zu wenig gut. Mit dem 14. Schlussrang über die vier gemessenen «Schlittenpositionen» habe ich mich intern deutlich hinter meinen Erwartungen klassiert und mir war sofort klar: «Das war’s – mit einem 14. Rang bist du weg.»


UNTER MEINEN ERWARTUNGENKONTAKTDATEN

Was für eine Enttäuschung. Zwar verspürte ich «nach getaner Arbeit» eine innere Zufriedenheit, weil ich wusste: Ich konnte alles zeigen, was ich hatte – was ja in der Vergangenheit auch schon anders war. Und doch konnte ich das Ganze nicht richtig fassen.

Wenn du mit der Überzeugung und dem Mindset antrittst, dass du dich so um Rang 4 in der Schweiz bewegst, bei einem Exploit vielleicht gar noch ein Stück weiter vorne – wer sagt dir dann, dass du den Test nicht auch gewinnen kannst? Damit du endlich mit deinem Team, SCHWEIZ 1, Rennen fahren kannst.Und dann landest du auf Rang 14.Was für ein Schlag ins Gesicht, welcher noch lange schmerzen wird.

Doch, wie sagt man so schön: «Das Leben geht weiter.» Auch wenn diese Floskel im Moment nicht wirklich über die grosse Enttäuschung hinweghilft, ist sie mittel- und langfristig sicher korrekt.

Der Umgang mit dem «eigenen Versagen» – und damit mit sich selbst – ist wohl das Härteste. Doch das Mentaltraining und die mittlerweile doch mehrjährige Arbeit an mir selbst zeigten ihre Wirkung.Schnell konnte ich sehr sachlich auf das Ganze schauen und es für mich verarbeiten.

So schlecht das Resultat für mich auch aussah, konnte ich doch auch Positives aus dem Geschehenen gewinnen. Schliesslich war ich auf der einen Position auch Nr. 6 – und bei gewissen Abschnittszeiten gar Nr. 4.

Die Essenz aus dem Resultat – und dass damit meine Saison wohl vorbei sein würde – bewahrheitete sich allerdings in den darauffolgenden Tagen.Verständlich: Schweiz 1 soll mit den besten Anschiebern fahren, und der Test hat gezeigt, dass ich nicht zu diesen gehöre. Dies wurde mir dann so auch mitgeteilt.

Damit war ich weg aus dem Weltcupgeschehen. Zu Hause – anstatt bis März eine volle Weltcupsaison zu bestreiten.

Die Anfragen aus den Nachwuchsteams, mit ihnen Europacup zu fahren, liessen dann nicht lange auf sich warten.Dass von den jüngeren Teams ein Interesse an meiner Person da war, half mir in dieser Zeit kaum. Sowohl sportlich als auch auf der existenziellen Seite lohnt sich ein solcher Einsatz für mich nicht wirklich – und war schlussendlich einfach auch nicht das, worauf ich mich gefreut hatte.


EINE SCHWIERIGE ENTSCHEIDUNG

Auch wenn nicht alle Entscheidungen einfach waren, musste ich mir selbst treu bleiben und zu mir stehen.Daher habe ich auch bei der grössten Anfrage – als der Verband auf mich zukam, um im letzten Weltcup als Ersatz im Einsatz zu stehen (jedoch nur, falls ein anderer ausfällt) – nicht zugesagt. Auch nicht, als die Anfrage kam, nun trotzdem auf Abruf zu stehen und unter Umständen nach Amerika zur Weltmeisterschaft zu reisen.

Diese Anfrage kam aufgrund des Umstands, dass der Verband zu spät darauf reagiert hatte, dass einer der selektionierten Anschieber wegen einer Ausbildung nicht zur Verfügung stand – und zudem 30 kg zu leicht war. Beide Umstände waren bereits kurz nach dem Anschieben klar, und es wäre sicher professioneller gewesen, wenn der Verband sofort nach Kenntnisnahme reagiert hätte – und nicht erst im letzten Augenblick.

Da ich den Hintergrund kannte, habe ich abgesagt.Wer hätte gedacht, dass ich eines Tages für eine WM absagen würde!Sportlich ein krasser Entscheid – doch ich war stolz auf mich. Ich brenne für diesen Sport und jage meine Ziele mit grösster Entschlossenheit. Doch das Ganze hat Grenzen. Schliesslich habe auch ich ein «anderes» Leben: Arbeit, Familie und private Projekte, die nicht einfach beiseite geschoben werden können. Ich denke, es kann niemand erwarten, dass ich einen Monat lang auf bessere Zeiten warte und mit Nichtstun verbringe – dieser Sport bringt ja nicht gerade das grosse Geld.Ich nehme mein Leben selbst in die Hand und handle dementsprechend.

Damit war aber dann auch klar: Meine Saison ist Ende Januar vorbei.Auch wenn kaum noch etwas Positives aus dieser Saison zu holen war – «Mund abwischen und weiter…» hiess die Devise. Doch einfach so weiterfahren – das geht auch nicht.Das ganze Geschehene musste Konsequenzen haben. Meine akribischen Analysen haben gezeigt, dass ich zum Zeitpunkt des Tests grosse Lücken im Geschwindigkeitsbereich aufgewiesen habe.


WAS NEHME ICH MIT

Was heisst das genau? Mir fehlte es an Endgeschwindigkeit. Erkenntnisse, die wir eigentlich schon länger hatten – auch bei den Tests im Herbst – und denen trotzdem zu wenig Beachtung geschenkt wurde.

Ich bringe sehr viele Zubringerwerte mit – gar die besten Wattzahlen aller. Technisch, bildlich gesprochen, bin ich das leistungsstärkste Auto auf dem Platz, aber ich bringe diese Kraft nicht auf den Boden. Umgewandelt in die sprintspezifische Diskussion: Es fehlt an der Technik und auch an der Umsetzung.

Darum gilt: Wenn du irgendwo besser werden willst, musst du genau an diesen Punkten arbeiten. In meinem Fall heisst das: mehr Sprinten.

Deswegen habe ich mir einen neuen Trainer ins Boot geholt, meinen Trainerstaff «umgekrempelt» – um damit meine Chancen auf meinen grossen Traum, die Olympischen Spiele, am Leben zu halten.

Ich bin bereits ins Sommertraining gestartet und habe schon nach einigen Einheiten gemerkt: Das war die richtige Entscheidung.

Meine Motivation ist enorm gross – ich freue mich auf das, was kommt!


Nun wünsche ich allen schöne Frühlings- und Ostertage und freue michschon wenn ich die nächsten News verbreiten kann!


Sportliche Grüsse Päscu




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